Überall und ehe die Welt endlich laisiert wurde, zu allen Zeiten sind Bäume verehrt worden. Das ist nicht erstaunlich. Der Baum ist ein äußerst numinoses Wesen. Aus dem Stamm erhebt sich eine Fontäne des Lebens, verteilt sich in die Zweige, zerstäubt in einem Sprühen von Blättern und Blüten und Früchten. Mit einer langsamen, stillen Kraft graben sich die Wurzeln in die Erde. Zärtlich, doch unwiderstehlich kämpft das Leben mit den leblosen Steinen und obsiegt.
Halbverborgen in der Dunkelheit, halb ausgestellt in der Luft unter dem Himmel, steht der Baum dort, großartig, ein manifester Gott. Selbst noch heute spüren wir da Majestät und Schönheit – und spüren unter gewissen Voraussetzungen seine Fürchten lehrende Qualität des Andersseins, der Fremdartigkeit.
Allein in einem Wald, erfährt man, was Stille ist – die dicke, zähflüssige, lebendige Stille der Bäume.
– Aldous Huxley